Polarlichtbeobachtungen vom 6./7. April 2000

Sie können Ihren Bericht mit Fotos an Mark Vornhusen schicken. Er wird dann an dieser Stelle veröffentlicht.


Bericht von Joachim Spindler

Liebe Freunde Atmosphärischer Erscheinungen,
urspünglich wollte ich in der Nacht vom 6. auf den 7. April Galaxien in Leo beobachten. Als ich aber meinen Beoachtungsplatz nicht weit von meiner Wohnung erreichte, erspähte ich zu meinem Ärger rote und grüne Figuren am Himmel. Sofort hatte ich eine 10 km entfernte Disco im Verdacht mit Laser am Himmel herumzufuchteln. Plötzlich fiel mir die gesamte Ausdehnung der Leuchterscheinung auf, die sich über 90° bis 100° erstreckte und etwa 40° Höhe über dem Horizon erreichte.

Da fiel bei mir der Groschen: Ich war Zeuge eines für unsere Breiten ungewöhnlichen Polarlichts. Sofort eilte ich nach hause und alarmierte meine Familie. Mein aufgeregtes Rufen ließ meine Frau glauben, das Haus brennt. Aber dann staunte auch sie über das wunderbare Phänomen. Nachdem sich Frau und Kind wieder aus der Kälte ins warme Haus zurückgezogen hatte, saß ich noch 1 1/2 Stunden neben meinem halbaufgebauten Teleskop und genoss dieses einmalige Schauspiel.

Zwar hatte ich eine Kamera dabei, aber ein vernünftiges Stativ fehlte. Als Notbehelf stellte ich die Kamera auf die Staubkappe meines Teleskops und schoss eine Reihe von Aufnahmen. Zwei hiervon sende ich Euch zu. Auf einer ist sogar die Leuchtspur eines Iridium Satelliten zu erkennen.

Viel Spaß wünscht Euch
Joachim Spindler

Die Fotos sind ab dieser Seite zu sehen.


Polarlicht in der Nacht vm 6./7. April 2000 in Helvesiek
Von Heino Bardenhagen

Wer zu den 3-fach gesegneten gehörte (1. Wohnort in Norddeutschland; 2. Jemand, der auch abends mal vor die Tür geht und 3. Auch noch Zeit und Muße hat, das Ereignis zu genießen) wurde am Abend des 6. April 2000 Zeuge eines der spektakulärsten Nordlichter seit 11 Jahren. Eigentlich wollte ich an diesem Abend einige Galaxien im großen Bären fotografieren, doch "Lichtverschmutzung" der besonderen Art ließ mich von diesem Vorhaben rasch Abstand gewinnen. Da ich Hobbyfotograf bin, mit den Schwerpunkten Astrofotografie und Wetter, war die Gelegenheit günstig, auch mal Nordlichter unter Idealbedingungen zu fotografieren. Erfahrungswerte aus früheren Polarlichtaufnahmen machten 24mm/Blende 2,8 in je 16 Sekunden unter Verwendung von Fuji Superia 800 zur geeigneten Wahl. Naja: für Übersichtsaufnahmen wäre ein Fischaugenobjektiv geeigneter bei bis zu 7/8 Nordlichtgesamtbedeckung des Himmels. Manche Aufnahmen waren so überbelichtet, daß auch 4 Sekunden gereicht hätten. Entgegen anders lautenden Empfehlungen kann ich deshalb nicht zu Diafilmen raten. Bei Negativfilm stellt Überbelichtung kein Problem dar. Von den 131 Fotos, die ich in dieser Nacht schoß, war nur eins technisch fehlerhaft (zu kurz belichtet). Anbei sind sieben der besten Fotos.

Die Bilder gibt ab dieser und den folgenden Seiten.

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